Band 6, S. 398 (jpg. 409)


[398]
1
December
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1687.
Das Wetter war eben sehr vngestümm, vnnd nit
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nur diße Heilige / Hohe Zeit, sonder auch vorhero durch
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vile Tag, vnnd haben sich seiderher der Engel-
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weyhung wenig stille Tag von solchen Sturm-
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winden sehen lasßen.
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Conrad Steinauwer
Bÿ End dißes Monats ist Conrad Steinauw-
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in furto sacrilego de-
er genannt Meÿetzlina ein hießiger Waldt-
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prehensus.
mann an die Schindellegi, in selbigem Kirch-
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lin ob dem Opferstok erdappet, ergriffen
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vnnd gefänglich nacher Schweÿtz geführt worden.
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Mann wolte glauben, er schwärlich mit dem
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Leben ertrünnen wurde, vnnd werden sich
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Eius via famosa.
schwäre Puncten herfür thun. Mann
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wüste bÿ vnß wohl, wie liderlich er dahin
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lebte, iedoch könnte andres nichts vber ihne
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erwißen werden, als das er zu vilen Dingen
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grosßen Argwohn gegeben. Jedoch im
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Fischen wider verbott vnnd vber erlaubte Weiß
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ist er mehrmahlen erdappet, villmahlen dar-
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umb gestraft vnnd in die Prosaunenb gelegt
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worden, aber allezeit mit solcher Frucht, das er
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ie lenger ie erger worden. Er suechte
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allerhand Gelegenheiten etwas zu bekommen, von
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dennen vnzweifenlich in dem Examine selzame
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Sachen sich werden herfür thun. Ich wünsche
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ihme von Hertzen alles Gutes zu Seel vnnd
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zu Leib, sorge aber wohl, der Leib werd auf
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der Welt nit mehr vill gutes haben, Gott geb
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wie es der Seelen ergehen werde.
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Den 31.
__________________________________
  1. a

    Unsichere Lesung.

  2. b

    Nicht lesbar.



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