Band 6, S. 145 (jpg. 156)


[145]
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Augustus.
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Kalberweydlin1 spazieren wolten, wo eben
1687
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dergleichen Gedanken seÿen. Dorten
Termini pascuorum
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fragte Pater Statthalter, weilen bekannt,
Kalber Weydlin.
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das die Alp ein gar nammhaftes Stuk
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so wohl an der Ebene, als an die Hublen hin-
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wekgefresßen, wie weit dann sie ver-
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meinten, er für das Gottshaus ansprechen
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möchte? Sie antworteten, das von
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dem ausßeren Zopf des Kalberweÿd-
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lis, nechst oberhalb des Waldlins er mö-
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ge anfangen zu wehren bis hinauf an
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das alte Wuhr vnder der Schweÿg, vnnd
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möchte dann er gleichwohl den Fahr-
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weeg, der sonsten durch das Kalber Weid-
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lin gehe, wohl ausßerhalb richten, allein
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soll es allzeit innerthalb der Wuhren seÿn,
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vnnd das Kalber Weÿdlin die Strasß mach-
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en, das einem mit dem Vÿch sicher möge
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fort kommen. Pater Statthalter sagte nichts
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darwider noch darfür, sonder liesß den Handel
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eingestellt seÿn, weilen er verhofte, es
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wurde noch lebendige Kundschaft vor-
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handen seÿn, welche mehr wurde zugeben,
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als aniezo die Amptleüt reden wollen.
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Wesßentwegen er mit einem gueten Abend
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von ihnen den Abscheid genommen, er auf die
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Schweÿg zu den Heüweren, die Amptleüt
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aber nacher Hauß gangen.
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12. Augusti.
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  1. 1

    Diese Lokalisierung ist nicht eindeutig, da es in Einsiedeln mehrere 'Kalberweydlin' gibt.



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