Band 6, S. 447 (jpg. 458)


[447]
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Martius.
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Ich hab vergesßen, oben anzudeüten, wie daß
1688
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den 29. Februarii am lezten Faßnachts Sonntag
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an welchem nach viler Jahren Gebrauch wir
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zu Hoof bÿ der Tafel vnßer Meister
Duo Scyphi argentei
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vnnd vornemmer Dienst zu Gast hatten
e Mensa furto ablati.
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auf der Hoof-Stuben, zu Nacht vnß
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wider 2 schöne silberne Becher, deren ieder
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wenigist 11 bis 14 oder 15 Loth, sampt einem
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silbernen Löfel, der auch in 3 Loth ge-
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zogen, verzwakt vnnd gestohlen worden.
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Mann trachtete ernstlich auf den Thäter,
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schlagte auch anderwerts nach, könnte aber
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nichts erfahren werden, vnnd müssten also
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Wir gedult tragen. Allein machte diß
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Gedanken, ins künftig solche Gasteri ab-
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zustellen, vnnd keine silberne Becher mehr
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zu solcher Mahlzeit auf den Tisch zu geben.a
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Zweiflet mir nit, künftiges Jahr werden
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dise Dienst den Tisch nit mehr besuechen.
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11. Martii. Am Morgen bÿ früher Zeit, nach dem-
Furta in tabernis
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me die Einsidlische Oberkeit berichtet worden,
facta.
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von ettlichen bößen Gesellen, so verwichenen Mo-
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nat einen oder anderen Laden in der Kramgasß ge-
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walthätiger Weiß zu Nacht aufgerisßen,
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hatt sie zu dißen Gesellen greifen, vnnd sie al-
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sobald auf das Rahthauß einsetzen lasßen.
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Dißere waren Gabriel Theiler, Joachim
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Füchslin, vnnd Meinrad Käli, alles Junge
Fures capti.
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von 17,b 18 vnnd 19 Iahren grosß erwachßene
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Bueben, deren Eltern Jörg Theiler, Sigmund
32
Füchslin
__________________________________
  1. a

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  2. b

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